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letzten donnerstag hatte ich das privileg, ausgiebig mit zwei deutschen offizieren durch die ausstellung gehen zu können. anlass für diese 4 stunden tour war meine persönliche unzulänglichkeit, eine intellektuell treffende kritik zu den arbeiten abzugeben, die sich konkret mit krieg auseinandersetzen. ich erwartete mir von den beiden herren wortmeldungen, die mir selbst helfen würden in worte zu fassen, was mich denn seit 90 tagen an diesen werken so "stört".

angefangen hatten wir bei Rabih Mroué.
* double shooting - "das hört sich nicht im entferntesten wie ein schuss an."
* "das ist doch nun tatsächlich rätselhaft: warum würde sich jemand nicht ducken, wenn sich eine waffenmündung auf einen richtet? warum würde jemand so handeln?" (naja, die videoclips, bei denen sich geduckt wird, sehen wir hier ja nicht. ich hoffe doch, dass sich weitaus mehr leute ducken, als die kamera weiter in dieses todspuckende rohr zu halten. doch es bleibt das wundern darüber, was die, die es doch tun, dazu bewegen mag.)
* "das daumenkino war interessant: was ist der augenblick des todes?"
* "angst und schmerz sind nicht dargestellt. für kampfunerfahrene soldaten ist die begegnung mit der eigenen angst und die auseinandersetzung mit der angst und dem schmerz anderer ein erschütterndes erlebnis."

das nächste war Michael Rakowitz.
* "warum würde man patronenhülsen aufbewahren?" (frage zurück: warum würde man halbverbrannte, nicht restaurierbare bücher weiter aufbewahren?)

weiter ging es mit Goshka Macuga, Kader Attia und Mariam Ghani.
* "kassel und kabul haben nun wirklich nichts miteinander gemeinsam."

raus aus dem fridericianum, rein ins elisabethhospital.
(dieser rundgang fiel fast kommentarlos aus. das afghanistan, das hier abgebildet wird bzw. die hier erzählten geschichten muten nostaligisch an. die arbeiten sind aufarbeitungen des post-sowjetischen traumas. )

Natascha Sadr-Haghighians objekt wird überlagert von der bitterkeit ob der tatsache, dass die, die für ein freies, demokratisches deutschland ihr leben liessen, kein denkmal erhalten. (auf dem ersten, linken treppenabsatz des mahnmals, von oben kommend, gibt es eine plakette für die 2.panzergrenadierdivision für die jahre 1956-1994. ???)

es setzt müdigkeit ein, mangoldfähre und die vietnamesen werden kommentarlos "konsumiert". man läuft zu Omer Fast. diese filmarbeit hält einen der offiziere dazu an, von seiner eigenen rückkehr aus afghanistan zu berichten. er erkenne sich in einigen reaktionen der drei "heimkehrer" wieder. doch: "was hat ödipus in dem film verloren?" (ja, wahrlich, Ödipus kehrt aus keinem krieg nach Theben und zu seiner mutter zurück... ?)

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